Die Maramureș (auch: Maramuresch, Marmarosch) ist ein historisches Gebiet ganz im Norden Rumäniens. Die Maramures erstreckt sich etwa 160 km von Westen nach Osten und knapp 60 km von Norden nach Süden. Sie bedeckt eine Fläche von 6215 Quadratkilometern. Der Grössenordnung nach ist es der 17. Landeskreis mit einer Bevölkerung von mehr als 600.000 Einwohnern. Im Norden stößt der Kreis an die Grenze der Ukraine, im Westen befindet sich der Kreis Satu Mare, im Süden liegen die Kreise Sálaj, Cluj und Bistrita-Násáud, während im Osten der Kreis Suceava Nachbar ist.
Das Relief der Maramures ist komplex: vorrangig gebirgig (43%), zwischen den Höhenzügen des Rodnagebirges, der Maramureser Berge und des Tiblesgebirges erstrecken sich die Senken Maramures, Baia Mare, Lápus und das Hügelland von Codru, während sich an den Somes-Ufern das fruchtbarste Flachland des Kreises ausdehnt. Das Klima des Kreises ist im allgemeinen gemässigt kontinental, das Jahresmittel der Temperatur schwankt zwischen 0°C und 9,4°C, die Niederschläge sind zahlreich (etwa 140 Regentage pro Jahr).
In diesen abgelegenen Landstrich lockt die einsame Natur mit Gebirgsgegenden und weiten Wäldern, hier befinden sich die größten Urwaldareale von Europa. Diese Wildnis ist nur von kleinen Siedlungen unterbrochen. In vielen dieser Dörfer stehen die berühmten Holzkirchen der Maramureș.
Die meisten Kirchen dieser Gegend sind zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert erbaut worden. Ihr unterschiedliches Alter wird auch durch die verschiedenen Stile sichtbar. Was die Gotteshäuser jedoch eint: Sie sind stets aus Holz - oft ohne Nägel gezimmert - und haben sehr schlanke, spitze Türme, welche an der Westseite der Kirche angebaut wurden. Üblicherweise sind die schmalen Türme mit Glocken ausgestattet, mit denen der Gläubige zum Gebet gerufen wird. Das Innere entspricht mit den Wandgemälden, auf denen Erzählungen aus dem Alten Testament dargestellt sind, den anderen orthodoxen Kirchen.
Wer also in der Maramureș unterwegs ist, sollte sich die einmaligen Kirchen nicht entgehen lassen, sie sind sowohl von außen als auch von innen eine reizvolle Sehenswürdigkeit. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Besuch einer der Holzkirchen an einem Feiertag. Schöne Gottesdienste gibt es beispielsweise am 6. Dezember, wenn der Nikolaustag gefeiert wird.
Aufgrund der Einzigartigkeit der hölzernen Sakralarchitektur sind acht der Holzkirchen Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Es sind die in den Ortschaften Bârsana, Budești, Desești, Ieud, Plopiș, Poienile Izei, Rogoz und Șurdești. Die berühmteste ist die Kirche zu den heiligen Erzengeln von Șurdești, sie gilt mit ihrem hohen Turm als das weltweit größte Bauwerk aus Eichenholz.
Für den moderne Zeitgenossen mutet es an wie eine Reise in längst vergangene Zeiten. Hier schlägt sozusagen das "Doppelherz" Rumäniens und Zeit, ist nicht gleich Zeit. Als Gast in dieser Gegend stehen alle Türen offen oder man bittet darum und sie werden geöffnet. Und als Gast, musst man nicht darauf achten ein Gast zu sein. Darauf legt man hier keinen großen Wert. Man erwartet nur ein menschliches Gegenüber. Natürlichkeit und Schlichtheit sind gefragt.
Was die Autofahrer und Biker angeht, die lernen hier noch eines dazu. Nämlich wie schön es sein kann, langsam zu fahren. Aber das gilt schlicht für jeden, man lernt hier wieder den Blick für die Details. Und das macht es auch aus, warum die die Maramuresch-Gäste immer wieder kommen.