Die Dobrudscha beginnt Nord-Nordsüd auf ganzer Linie zwischen Mácin - Isaccea - Tulcea und verläuft in Richtung Süd bis hin zur bulgarischen Grenze. Dabei verfügt das Mácin-Gebirge (Muntii Mácinului) als nordwestlicher Ausläufer über die höchsten Erhebungen der gesamten Dobrudscha. Höchster Berg ist der Vf. Tutuiatul mit 467 Meter. Die ältesten Gesteinsschichten, auf 1,7 Milliarden Jahre datiert, finden sich bei Jijila am äussersten nordwestlichen Rand des Mácin-Gebirges. Die südlichen Kalkschichten der Dobrudscha belaufen sich auf ein jüngeres Alter zwischen 30-160 Millionen Jahre.
Die Dobrudscha wird im Westen und Norden vom Lauf der Donau begrenzt, im Nordosten von den grossen Seen Razim, Golovita, Sinoie und schliesslich in Ost-Südost vom Küstenverlauf des Schwarzen Meeres.
Die Dobrudscha wird im Allgemeinen unterteilt in die Nord-, Mitte- und Süddobrudscha. Zwei tiefe Risse verlaufen bis zu einer maximalen Tiefe von 1000 Meter durch die Dobrudscha, durch deren Verlauf sich die Mitteldobrudscha gut abgrenzen lässt. Das Alter der Risse beläuft sich nach bisherigen Untersuchungen auf 1 Milliarden Jahre. Der nördlich gelegene Riss verläuft südlich von Ceamurlia de Jos in Richtung Nordwest bis Traian. Der südlich gelegene Riss verläuft bei Ovidiu beginnend, ebenfalls in Richtung Nordwest und endet ca. 3 km südlich von Tapalu. Immerhin erreicht die Mitteldobrudscha noch eine Maximalhöhe von 313 m (zwischen Cismeaua Nouá und Rázboieni). In der Süddobrudscha bestimmt eher flaches Land bis Hügelland die dortige Region.
Die Norddobrudscha
Interessanteste Zone ist sicher das Mácin-Gebirge, incl. seiner umliegenden Ortschaften. Das Mácin-Gebirge ist eines der ältesten Gebirge Europas und verfügt über eine Ausdehnung von etwa 500 km². Es besteht aus Formationen des Paläozoikums (Devon) und zwar hauptsächlich aus Kalkstein und Quarzit mit Granitintrusionen. Eben dieser Granit wird in einem Tagebau nahe dem Dorf Greci gewonnen und weiterverarbeitet.
Der Hauptkamm verläuft über eine Länge von 50 km Norwest in Richtung Südost. Ein zweiter, kleinerer Kamm, die Culmea Pricopanului verläuft noch weiter nordwestlich. Die Culmea Pricopanului ist rein optisch ein sehr interessanter Gebirgszug, da dieser unbewaldet relativ steil ansteigt und dies dem Gebirge einen beinahe alpinen Charakter verleiht. Westlich davon ist ebenes Land, auf dem sich mehrere flache Salzseen befinden. Der Hauptkamm des Gebirges ist grossteils bewaldet und bietet mitunter weite Ausblicke auf die Ebene in westlicher Richtung, sowie auf den Verlauf der Donau. Von Nordwest beginnend, sind die wichtigsten Gipfel des Gebirges wie folgt: Cicláiasi (203 m), Sulucu Mare (370 m), Cápusa (433 m), Tutuiatul (467 m), Ioanesul (442 m), Moroianu (434 m), Teica (402 m), Negoiu (403 m), Saua Oancea (288 m), Vf. Vinului (353 m), Crapcea (343 m), ...
Neben dem Hauptkamm gibt es bei Saua Oancea, in Richtung Westen verlaufende Ausläufer, dessen höchste Erhebung der Vf. Priopcea (410 m) ist. Kurz unterhalb des Berges verläuft der Pasul Priopcea (152 m). Diese westlichen Ausläufer setzen sich noch ein Stück fort über den Vf. Bujorul Bulgáresc (223 m) und enden am steil aufragenden Vf. Iacobdeal, welcher mit seinen 341 Metern unverkennbar aus der Hochebene emporragt. Direkt unterhalb des Vf. Iacobdeal befindet sich der Ort Turcoaia, wo auch der Fluss des Bratul Mácin verläuft. Hier bei Turcoaia gibt es ebenfalls einen alten Steinbruch, wo noch heute Granit und weisser Marmor gebrochen werden.
Östlich vom Hauptkamm des Mácin-Gebirges verläuft nahezu parallel ein weiterer Nebenkamm, bezeichnet als Dealurile Niculitelului. Auch hier erheben sich die Berge auf eine Höhe von 250 - 411 Meter (Vf. Boclugea). Zwischen dem Hauptkamm und dem des Dealurile Niculitelului befindet sich das Tal der Taita. Zwischen den Kammverläufen beinahe eingebettet wie in einem Hufeisen, befindet sich die Ortschaft Nifon, wo sich ganz in der Nähe auch das kleine Kloster Taita befindet. Von Nifon aus gibt es mehrere Verbindungsmöglichkeiten. 1. auf guter Strasse der Taita folgend, nach Horia ... 2. auf einer unbefestigten Nebenstrasse in Richtung Kloster Cocos und weiter nach Niculitel ... 3. auf unbestigter Nebenstrasse über den Pasul Teilor (187 m) zur Buchenwaldreservation des Valea Fragilor und weiter nach Luncavita. Übrigens die geschichtliche Bedeutung vieler Ortschaften um das Mácin-Gebirge herum, ist von ganz ausserordentlicher Bedeutung. Dazu künftig aber an anderer Stelle mehr! Das Kloster Taita wurde ja schon erwähnt. Neben diesem gibt es um das Gebirge herum weitere Klöster: Mânástirea Cocos (nahe Niculitel), M. Mácin (nahe Mácin), M. Cilic-Dere (nahe Telita), M. Saun (nahe der Donau am Lacu Telincea) und M. Tichilesti (nahe Reversarea).
Neben dem Mácin-Gebirge ist auch das Waldschutzgebiet der Babadag-Hochebene sehr interessant. Rund 700 verschiedenen Baum- und Pflanzenarten haben sich hier angesiedelt.
Die Mitteldobrudscha
Viele Touristen, die eine direkte Anreise mit dem Flugzeug machen, landen auf dem internationalen Flughafen bei Mihail Kogálniceanu, ca. 20 km von Constanta entfernt. Und eigentlich könnte man sogleich von hier aus einen ersten Ausflug in die Mitteldobrudscha machen, denn bis zur Gemeinde Târgusor sind es nur noch 12 km. Bereits ab Târgusor beginnt das Land hügelig zu werden und es lohnt, die Gegend zu Fuss zu erkunden. Folgt man der Landstrasse -222-, so gelangt man kurz vor dem Ort Cheia zu der Schlucht "Cheile Dobrogei". Von Cheia führt ein Weg, dem Valea Casimcea (Cheile Casimcea) folgend über das kleine Dorf Casian nach Gura Dobrogei. Dieses Tal ist geprägt von einer Jura-Kalkschicht, deren Dicke sich auf etwa 10 km beläuft und der kristallines Gestein daruntergelagert ist. Um Cheia und auch auf diesem Weg finden sich zahlreiche Höhlen, wie z.B. die Pestera Pisica Neagrá, P. de la Casian, P. Adápostul Rândunelelor, ... .
Ab dem Ort Casian folgt man ganz einfach dem Bachlauf, unterquert eine Bahnüberführung und gelangt nach ca. 2 km kommt man an einen Punkt, wo von rechts kommend, der Bach Tâgusorul mit dem Pârâu Casimcea zusammenfliesst. Hier kann man dem Pârâu Târgusorul nach rechts hinauf folgen und gelangt so zurück bis Târgusor. Das Tal des Pârâu Târgusorul wird in älterer Literatur auch als Valea Visterna bezeichnet. Wie auch immer, hier in diesem Tal und dessen Umgebeung befinden sich weitere bekannte Höhlen dieser Region, wie z.B. die Pestera Gura Dobrogei, P. "La Adama" und die P. Liliecilor de la Gura Dobrogei, welche mit einer Ausdehnung von über 700 Metern zugleich die grösste Höhle dieser Region darstellt.
Folgt man von Cheia aus weiter der Landstrasse -222-, so gelangt man nach 5 km zu dem Dorf Grádina (Garten). Und in der Tat haben viele Häuschen hier einen kleinen Vorgarten. Entlang dieser Strecke gibt es westlich der Strasse mehrere im Kalk eingeschnittene Bachläufe, denen man zu Fuss problemlos bis zu den Dörfern Pantelimon und Pantelimon de Jos wandern kann. Von Pantelimon de Jos führt ein kleiner Feldweg wieder zurück nach Grádina. Wer sich einmal mit dieser Region angefreundet hat, wird seine Erkundungen sicher auf die gesamte Mitteldobrudscha ausdehnen wollen.