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Bukowina

Nur der südliche Teil der Bucowina gehört zu Rumänien, die andere Hälfte liegt in der Ukraine. Die Bukowina (deutsch auch Buchenland, rumänisch Bucovina, ukrainisch Bukowyna) ist eine historische Landschaft im Grenzraum zwischen Mittel-, Südost- und Osteuropa. Die nördliche Hälfte gehört zur Ukraine und ist Teil des Bezirks Czernowitz. Die südliche Hälfte gehört zu Rumänien und ist Teil des Kreises Suceava. Die Bukowina, so wie das östlich davon liegende Bessarabien, war jahrhundertelang ein Teil des historischen Fürstentums Moldau, von 1775 bis 1918 gehörte das Gebiet mit seiner multiethnischen Bevölkerung zur Habsburgermonarchie. Im Nordwesten liegt Ostgalizien, im Südwesten Siebenbürgen.

Im rumänischen Teil der Bucowina, der sogenannten Südbucowina, liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Hier und in der Region Moldova befindet sich auch die Gruppe der Moldau-Klöster, die von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Zu ihnen zählt das bedeutende und sehenswerte Kloster Voroneț sowie die schönen Klöster Moldoviţa und Sucevița. Die wichtigsten Städte in der Region sind Gura Humorului, Rădăuți, Suceava und Vatra Dornei. In Sucaeva befinden sich einige sehenswerte Gotteshäuser und Profanbauten wie beispielsweise die historische Zitadelle. Außerdem gibt es in Sucaeva mehrere Museen, von denen vor allem das Muzeul Satului Bucovinean (deutsch: Museum des Bukowinadorfes) empfehlenswert ist. In dem Freilichtmuseum mit seinen zahlreichen traditionellen Häusern lässt sich das frühere Landleben in der Bucowina nachempfinden.

Neben den historischen Bauwerken sind vor allem die Landschaften der Bucowina beachtenswert. Den Namen der Region kann man mit „Buchenland“ übersetzen, was auf dichte Laubwälder hinweist. So kommen viele Urlauber in die Südbucowina, um beim Wandern, Klettern oder Radfahren die reizvolle Natur der Region zu genießen. Dabei durchquert man jahrhundertealte Dörfer mit viel Flair, die zum Teil aus sehr vielen traditionell erbauten Häusern bestehen. Wintersportler kommen im Kurort Vatra Dornei auf ihre Kosten, denn hier gibt es mehrere Skilifte und Abfahrten. Aber auch Wanderer und Erholung Suchende werden in Vatra Dornei fündig: Bereits seit dem 19. Jahrhundert ist die Stadt als Spa bekannt, hier gibt es einige mineralische Heilquellen. In Câmpulung Moldovenesc befindet sich ein Holzmuseum (Muzeul Artă de lemn), in welchem insbesondere traditionelle Musikinstrumente und Möbel zu besichtigen sind.

Geschichte:

In der Antike war das Gebiet der heutigen Bukowina von Dakern und Bastarnen bewohnt. Vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum Ende des letzten Dakerkriegs 106 n. Chr. gehörte es zu diversen Dakerreichen. Im 7. Jh. wurde die Region von Slawen besiedelt. Sie wurde später Bestandteil der Kiewer Rus sowie des ostslawischen Fürstentums Halitsch-Wolhynien. In diese Zeit fällt auch die Gründung von Czernowitz. Nach der Verwüstung der Rus durch die Mongolen wurde die Bukowina Teil des Fürstentums Moldau und im 14. bis 16. Jh., mit der Hauptstadt Suceava bis 1563, sogar dessen politisches Zentrum. Ab 1512 geriet das Fürstentum unter zunehmenden osmanischen Einfluss. 1769–1774 war die Bukowina von Russland besetzt.

Seit langem strebte die Habsburger Monarchie nach einer besseren Verbindung von Siebenbürgen zum gerade erworbenen Galizien. 1775 gelang es, die Abtretung des 10.000 km2 großen Gebietes bei der Hohen Pforte zu erreichen. In dem Vertrag wurde es zum ersten Mal als Bukowina – Buchenland bezeichnet.

Der humanitär gesinnte Joseph II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Erbe der Donaumonarchie, fand durch die Angliederung des Landes an das habsburgische Herrschaftsgebiet (nicht an das Reich!) eine dankbare Aufgabe. In allen deutschen Gauen ließ er Aufrufe zur Kolonisation der Bukowina veröffentlichen. Der Widerhall war stark. In wochenlangen Trecks zogen Bauernfamilien, vorwiegend aus Württemberg, die Donau hinab. Viele blieben im Banat, andere zogen über die Karpaten oder über Galizien weiter.

Die Schwabensiedlungen im Buchenland wurden zur Keimzelle neuen wirtschaftlichen und kulturellen Lebens. „Eine blühende Landschaft entstand in diesem von der Natur bevorzugten, von der Geschichte so stiefmütterlich behandelten Gebiet.“ Noch für Jahrzehnte blieb es ein Teil des Kronlandes Galizien; um 1848 war sein Eigengewicht aber so groß, dass man sich in Wien entschloss, es zu einem Herzogtum und Czernowitz zur Hauptstadt zu machen.

 

 

  • Kloster Voronet (1)
  • Kloster Sucevita
  • Kloster Moldovita
  • Bucovina Landschaft