Der rumänische Teil der Karpaten beginnt an der Nordgrenze Rumäniens und erstreckt sich in Form eines Bogens durchs Land bis an die Donau im Süd-Osten.
In der Mitte des Karpatenbogens befindet sich Siebenbürgen, die sagenreichste Region des Landes. Die rumänischen Karpaten sind in drei Teile gegliedert: die Ost–, die Süd– und die Westkarpaten.
Während die Ost– und die Südkarpaten praktisch als eine natürliche Verlängerung miteinander verbunden sind, sind die Westkarpaten viel mehr als Insel zu betrachten. Die Ost– und Südkarpaten haben zusammen eine Länge von etwa 750 km, während sich die Breite zwischen 40 km und 110 km bewegt. Die höchsten Gipfel Rumäniens (Moldoveanu 2.544 m und Negoiu 2.535 m) liegen in den Südkarpaten. Die durchschnittliche Höhe beträgt 950 m in den Ostkarpaten und steigt auf 1.136 m in den Südkarpaten.
Die Grenze zwischen den Ost– und Südkarpaten bildet das malerische Prahova–Tal, eine der schönsten Gebirgsregion Rumäniens.
Die Westkarpaten sind in zwei wesentliche Gebirgsregionen geteilt, und zwar in das aus Kristallinschiefer bestehende Gebirge Bihor, Gilau, Muntele Mare und das vulkanische Metaliferi Gebirge. Als Mittelgebirge sind die Gipfel der Westkarpaten selten höher als 1.850 m. Trotzdem sind die Westkarpaten auf Grund ihrer wunderschönen Landschaften, malerischen Täler sowie zahlreichen Höhlen und Karsterscheinungen bei der Touristen sehr beliebt. Die Westkarpaten stehen sehr hoch auf der Liste der Bergwanderliebhaber.
Die Gebirgsstöcke der Karpaten werden immer wieder von zahlreichen Flüssen, die malerische Täler in die Gebirge geschnitten haben, voneinander getrennt und in kleinere, eigenständige Abschnitte geteilt.
Die Karpaten unterteilen sich je nach Entstehungsart vom Gebirge vulkanischer Art bis zum Kalksteingebirge.
Klima
In den Ost– und Südkarpaten ist das Klima kalt-feucht und kontinental geprägt. Die Temperatur und auch die Niederschlagsmenge verändern sich mit steigender Höhe, so dass bis zu den Gipfeln zwei Klimatypen durchaus möglich sind (Mittelgebirgsklima zwischen 800 – 1.700 m und Hochgebirgsklima ab 1.700 m).
Die durchschnittliche Temperatur beträgt 2°-4°C im Mittelgebirge und nur noch 0,5°C bis -2,5°C im Hochgebirge.
Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 800 – 1.200 mm im Mittelgebirge und über 1.400 mm in den höheren Regionen.
Flora
Die Pflanzenwelt der Karpaten umfasst 1.350 Arten. Die Karpaten sind großteils von jahrhunderte alten und teilweise von Menschen unberührten Wäldern bedeckt. Die Wälder Rumäniens gehören genau wie die Österreichs zu den gesünderen in Europa. Auf dem höchsten Gipfel gibt es typische Alpinflora.
Fauna
Rumänien erfreut sich einer vielfältigen und reichen Tierwelt. In den Karpaten gibt es über 153 Vogelarten, viele Säugetiere und auch streng geschützte Tierarten. Hier lebt ein großer Teil des europäischen Bestandes an freilaufenden Braunbären und Wölfen, aber auch Karpatenhirsche, Luchse, Steinadler, Auerhähne oder Gämse leben hier.
Das Macin Gebirge
Neben dem Karpatenbogen gibt es in Rumänien auch das Macin Gebirge, welches zu den ältesten in Europa zählt. Eigentlich sind es die Überreste von diesem Gebirgen. Sie befinden sich in Südosten Rumäniens und zwar im Nord-Westen der Region Dobrogea (Dobrutschea) im Kreis Tulcea.
Das Macin Gebirge besteht größtenteils aus Granit. Heute ist das Gebirge nicht mal 500 m hoch. Der höchste Gipfel ist Tutuiatul mit 467 m Höhe.