Das zweitgrößte Flussdelta Europas ist in Rumänien zu finden. Hier fließt die Donau, die zuvor durch zehn europäische Länder geflossen ist, in das Schwarze Meer. Das Delta umfasst eine Fläche von 5800 km², von denen ein Großteil unter Naturschutz steht – im sogenannten Biosphärenreservat Donaudelta. Die Region ist seit 1993 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Im Jahr 2000 wurde außerdem die Errichtung eines „Grünen Korridors“ zwischen den Anrainerländern Rumänien, Bulgarien, Moldawien und der Ukraine beschlossen.
Grund dafür ist die wunderschöne Flusslandschaft, die eine hohe Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten beherbergt. Eine vielseitige Vogelwelt ist vorhanden und die größte Pelikankolonie Europas ist hier beheimatet. Auch der Fischbestand ist gigantisch, rund 150 Fischarten sollen im Donaudelta heimisch sein. Auf den Trockengebieten um die drei Flussarme Chilia, Sulina und Sfintu Gheorghe leben Hirsche und Wildpferde, Wildschweine und Füchse. Mit diesen Bedingungen ist die Wildnis des Deltas ein Paradies für Naturliebhaber, Tierfreunde, Botaniker, für Ruhesuchende und Abenteurer.
Die Stadt Tulcea gilt als Tor zum fast endlos wirkenden Donaudelta. Von hier aus starten zahlreiche Bootstouren und Kreuzfahrten durch die beeindruckende Flusslandschaft, auch gibt es in Tulcea das Museum des Donaudeltas. Weitere sehenswerte Ortschaften der Gegend sind Mihai Viteazu, Baia, Niculițel, Jurilovca, Babadag, Crișan und Sulina. Im Prinzip werden von allen Siedlungen aus Touren ins Delta angeboten: Es gibt ökologische Führungen und Touren zur Vogelbeobachtung, Kanutrips und Ruderbootausflüge. Auch Hausboote sind zu mieten. Die Bewohner des Flussdeltas sind vor allem Lipowaner, eine russischsprachige Minderheit in Rumänien. Tulcea ist mit dem Flugzeug von Bukarest erreichbar, ansonsten erreicht man die Region unproblematisch mit dem Auto.